Discussion Paper „Herausforderungen der PCF-Erstellung in automobilen Wertschöpfungsketten“ veröffentlicht

Die Dekarbonisierung der Industrie rückt zunehmend in den Fokus, und damit gewinnt der Product Carbon Footprint (PCF) als Kennzahl an Bedeutung – insbesondere in globalen Lieferketten, wie sie in der Automobilwirtschaft vorherrschen. Treibende Faktoren sind hier sowohl strengere regulatorische Vorgaben als auch eine steigende Nachfrage nach emissionsarmen Produkten. Umso dringender wird eine internationale Harmonisierung der Bilanzierungsmethoden, die Vergleichbarkeit über Branchen hinweg und faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellen soll.

Im Rahmen der Begleitforschung des Umweltbundesamtes (UBA) zur Ad-hoc-Gruppe „Dekarbonisierung der automobilen Wertschöpfungsketten“ des Expertenkreises „Transformation der Automobilwirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wurden zentrale methodische Unterschiede in der Treibhausgas-Bilanzierung untersucht. Besonders große Abweichungen zeigen sich in den Bereichen Energie, Attribution in der Lieferkette und Allokation sowie Recycling als spezielles Allokationsproblem. Auf Basis der Analyse wurden konkrete Handlungsempfehlungen zur Harmonisierung dieser Aspekte entwickelt.

Hierbei wird deutlich, dass vor allem eine abgestimmte Zielstellung für die PCF-Erstellung notwendig ist, da Methodenentscheidungen von dieser erheblich beeinflusst werden. Zudem drängt sich die Frage auf, ob und inwieweit transformatorische Anreizwirkungen in die Methodik zur THG-Bilanzierung Eingang finden sollten.

Im Discussion Paper „Herausforderungen der PCF-Erstellung in der automobilen Wertschöpfungskette – Harmonisierungsvorschläge für die THG-Bilanzierung von Produkten“ fassen unsere Expertinnen Juliane Mundt und Marina Kemper die identifizierten methodischen Harmonisierungsbedarfe sowie die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen kompakt zusammen.