Im Zuge der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Deutschland rückt die Fernwärme zunehmend in den Vordergrund. Beim Aus- und Umbau der Fernwärmesysteme gilt es, das Thema Speicher frühzeitig und in großem Maßstab mitzudenken. Insbesondere die saisonale Wärmespeicherung lässt sich entsprechend dem tatsächlichen Wärmebedarf einsetzen: Überschüssige Wärme, die im Sommer zur Verfügung steht, kann gespeichert und während der Heizperiode genutzt werden.
Vorschläge zur Einbindung von Aquiferspeichern in Wärmenetze
Im Fachbeitrag im Magazin „3R – Rohrleitungsgebundene Infrastruktur“ beleuchtet das Autorenteam, bestehend aus Benjamin Köhler und Irina Ganal vom Öko-Institut sowie Dr. Nikolai Strodel und Dr. Tobias Zimmermann vom Hamburg Institut, verschiedene Optionen der saisonalen Wärmespeicherung – mit Fokus auf tiefen Aquiferen. Sie zeigen unterschiedliche Lösungen zur Einbindung der Aquiferspeicher in Wärmenetze auf. Anhand von drei städtischen Fernwärmesystemen in Deutschland werden die Speicherbedarfe und Auswirkungen auf den Einsatz verschiedener Wärmeerzeugungstechniken durch die Integration saisonaler Speicher quantifiziert.
Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt OptInAquiFer
Die vorgestellten Ergebnisse wurden im BMBF-geförderten Projekt „Optimierte Integration thermischer Aquiferspeicher in Fernwärmesysteme“ (OptInAquifer) erarbeitet. Darin wird der mögliche Beitrag von Hochtemperatur-Aquiferspeichern (ATES – Aquifer Thermal Energy Storage) für große urbane Wärmesysteme im Zuge der Transformation der Wärmenetze analysiert. Die integrale Betrachtung von geologischen, technischen, energiewirtschaftlichen und genehmigungsrechtlichen Aspekten ermöglicht die ganzheitliche Untersuchung der Potenziale und Grenzen von ATES. Ziel des Projekts ist die Entwicklung thermischer Energiespeichersysteme, die den Anforderungen des Fernwärmesystems gerecht werden, indem sie vor allem die erforderliche Vorlauftemperatur jederzeit bereitstellen.
Projektpartner sind neben dem Hamburg Institut (Koordination) und Öko-Institut die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Geothermie Neubrandenburg GmbH (GTN). Darüber hinaus ist in jeder geothermischen Region Deutschlands ein Praxispartner eingebunden.
Der Fachbeitrag ist in der Ausgabe 1-2 2025 des Magazins „3R“ erschienen. Die Fachpublikation berichtet über aktuelle technische Entwicklungen und Branchentrends im Bereich der leitungsgebundenen Infrastrukturen.
Nähere Informationen und Bestellmöglichkeit des Magazins: https://3r-rohre.de/ausgabe-01-02-2025/
Hier geht’s zur Projekt-Website von OptInAquiFer