Es tut sich was in Sachen Wärmewende. Das hat sich im Jahr 2021 in vielen Gesprächen mit unterschiedlichsten Marktakteuren und natürlich anhand konkreter Aufträge gezeigt. Insbesondere Großstädte sind spürbar entschlossen, das „dicke Brett“ der Energiewende zu bohren und ihre Wärmeversorgung klimafreundlich auszurichten. Mit welchen Instrumenten dies gelingen kann, haben wir in diversen Projekten untersucht.
Beginnen wir direkt in der Hauptstadt: Im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin haben wir gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) die medial viel beachtete Wärmestrategie für Berlin erarbeitet.
Um die Prüfung konkreter Technologie-Potenziale ging es bei zwei Fachgutachten, die wir im Kontext des „Wärmeplans Rostock“ für die Stadt angefertigt haben: Zum einen untersuchten wir Einsatzmöglichkeiten von saisonalen Großwärmespeichern im künftigen Wärmeversorgungskonzept, das zweite Gutachten befasste sich mit großflächigen Solaranlagen.
Die Stadt Leipzig hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen und sich eigene Klimaziele gesetzt. Um diese zu erreichen, ist unter anderem eine zukunftsfähige Energieversorgung in Neubauquartieren essenziell. Doch inwieweit lassen sich die städtischen Vorgaben für Anteile erneuerbarer Energien in neuen Quartieren umsetzen? Dieser Frage gingen wir mit unseren Kolleg:innen von Averdung Ingenieure & Berater im Projekt „Klimagerechte und energieeffiziente Quartiere Leipzig“ im Auftrag der Stadt Leipzig nach.
Ebenfalls gemeinsam mit Averdung Ingenieure & Berater analysierten wir im Sommer 2021 für die Bremische Bürgerschaft den Ist-Zustand sowie Potenziale und den rechtlichen Rahmen im Hinblick auf eine CO2-neutrale Wärmeversorgung. Und auch in Bayern war unsere Expertise gefragt: Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag haben wir bei einem Gesetzentwurf zur klimagerechten Modernisierung der Bereiche Wärmeversorgung und Gebäudeenergie fachlich unterstützt.
Auch in Hamburg wirken wir in verschiedenen Beratungsprojekten an der lokalen Wärmewende mit: Gemeinsam mit Megawatt beraten wir die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu den Potenzialen, die in der energetischen Quartiersentwicklung liegen, um langfristig die Klimaneutralität im Wohngebäudesektor zu erreichen. Ein wesentlicher Hebel dabei wird auch in der Dekarbonisierung der Hamburger Fernwärme liegen. Nachdem wir im Auftrag der Stadt bereits vor einiger Zeit eine Studie zur Einbindung erneuerbarer Energien beim Ersatz des Heizkraftwerks Wedel entwickelt haben, steht nun die Transformation des HKW Tiefstack auf der Tagesordnung. Hier beraten wir den städtischen Fernwärmebetreiber Wärme Hamburg.
Überregionale Betrachtungen stellten wir zusammen mit dem Öko-Institut im Rahmen der Studie „Agenda Wärmewende 2021“ an. Im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität und Agora Energiewende untersuchten wir, mit welchen politischen Instrumenten sich im Sinne einer sozialverträglichen Wärmewende die Klimaschutzziele des Gebäudesektors erreichen lassen.
In eine ähnliche Richtung zielte die Fragestellung der Studie „Systemische Herausforderung der Wärmewende“ für das Umweltbundesamt. Darin schlagen wir zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Öko-Institut in zwei Roadmaps vor, mit welchen Maßnahmen die dezentrale Wärmeerzeugung kein CO2 mehr ausstößt, der Endenergieverbrauch gesenkt und die Wärmenetze ausgebaut werden können.
Wie der Umbau der Fernwärmesysteme in Deutschland gelingen kann, zeigt auch die Studie „Grüne Fernwärme für Deutschland – Potenziale, Kosten, Umsetzung“. Diese haben wir gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft in München (FfE) für den BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. erstellt.