Der Ökostrommarkt bleibt ein spannendes Feld mit dynamischen Entwicklungen. Uns beschäftigt er in diversen Projekten und Fragestellungen – unter anderem befassen wir uns mit Herkunftsnachweisen, Stromkennzeichnung, Regionalem Grünstrom, green PPA und E-Mobilität. Ein kleines Jubiläum gab es 2021 in unserer Funktion als Zertifizierungsgeschäftsstelle des ok-power-Siegels.
2021 haben wir uns gleich in zwei Projekten mit dem Thema Stromkennzeichnung befasst. Für das Umweltbundesamt untersuchten wir die Kennzeichnung für Regionalstrom. Als Regionalstrom gilt EEG-Strom, der aus einer Anlage stammt, die sich in einem 50-Kilometer-Umkreis um das Postleitzahlengebiet des Verbrauchers befindet. „Sichtbar“ wird der regionale Grünstrom in der Stromkennzeichnung. Doch wie anschaulich ist diese Darstellung für Verbraucher:innen, für die Strom aus der Region zunehmend attraktiv wird? Im Forschungsprojekt „Ausweisung von regionalem Grünstrom in der Stromkennzeichnung“ zusammen mit dem imug haben wir unter anderem Empfehlungen für eine verbraucherfreundliche Umsetzung ausgesprochen.
Im Frühjahr 2021 wollte der Ökostromanbieter Lichtblick herausfinden, wie sich eine von der Bundesregierung vorgeschlagene Änderung der Stromkennzeichnungsregeln auswirkt – und hat uns mit der Analyse beauftragt. Am Ende stand das Fazit, dass die vorgeschlagene Reform der Stromkennzeichnung ein wichtiger Schritt zur gesetzgeberischen Reparatur der Stromkennzeichnung sein kann, jedoch weiterhin erheblicher Handlungsbedarf besteht, um das Potenzial des freiwilligen Ökostrommarktes zur Förderung der Energiewende zu heben. Im November 2021 erschien das darauf aufbauende Kurzgutachten „Die neue Stromkennzeichnung in der Praxis„, in dem aktuelle Angaben zur Stromkennzeichnung im Unternehmensmix mit denen vor einem Jahr verglichen wurden.
Last but not least blicken wir auf das fünfte Jahr als Zertifizierungsgeschäftsstelle des ok-power-Gütesiegels zurück. Herausgegeben vom gemeinnützigen EnergieVision e.V., zeichnet es seit über 20 Jahren Ökostromtarife aus, die nachweislich einen Zusatznutzen für die Energiewende haben. Das Hamburg Institut kümmert sich um operative Aufgaben wie das Zertifizierungsgeschäft sowie die Öffentlichkeitsarbeit und ist Ansprechpartner für die zertifizierten Anbieter und alle, die es werden wollen.