Mit dem Gutachten wird gezeigt, wie hoch das Potenzial der Fernwärme im Wärmemarkt ist und mit welchen Optionen Fernwärme zukünftig klimaneutral produziert werden kann. Neben den notwendigen Investitionen und dem möglichen Förderbedarf werden regulatorische Rahmenbedingungen skizziert, die diesen Prozess unterstützen.
Ausgangssituation & Aufgabe
Fernwärme wurde in nahezu allen aktuellen Langfristszenarien als einer der zentralen Schlüssel für die urbane Wärmewende identifiziert. Um dieser Rolle gerecht zu werden, sind umfangreiche technische Maßnahmen notwendig, die von der Umstellung der Wärmeerzeugung auf erneuerbare und klimaneutrale Energieträger bis hin zum Ausbau und zur Verdichtung der Fernwärme reichen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist kein Selbstläufer, sondern benötigt entschlossene politische Weichenstellungen. Mit dem beschlossenen Kohleausstiegsgesetz und den Änderungen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) wurden in diesem Jahr erste Weichen in die richtige Richtung gestellt. Der Gebäudebestand muss bis spätestens 2050 klimaneutral versorgt werden, um die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 90 % oder mehr zu senken. Eine Verringerung des Wärmebedarfs in den Gebäuden ist ein notwendiger Schlüssel dazu. Der verbleibende Wärmebedarf muss dann langfristig klimaneutral bereitgestellt werden. In städtischen Gebieten können der Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme einen wesentlichen Beitrag liefern.
Vorgehen & Inhalte der Studie
Diese Studie konzentriert sich auf Städte und urbane Räume. Sie greift sowohl bestehende Vorarbeiten, wie z. B. die vom AGFW in Auftrag gegebene „Die 70/70-Strategie“ und „40/40-Strategie – Unser Konzept für die Wärmewende“ auf als auch aktuellere Arbeiten wie BDI Klimapfade (BCG & Prognos, 2018), Berechnungen zum Nationalen Energie- und Klimaplan (Kemmler et al., 2020) und zum Klimaschutzprogramm 2030 (BMU, 2019).