Auch wenn wir uns hauptberuflich mit der Energiezukunft beschäftigen, rufen manche Anlässe geradezu danach, einen kurzen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Die heutige Meldung des Herstellers Johnson Controls, den Standort Dradenau des zentralen Hamburger Klärwerks mit einer neuen Wärmepumpenanlage mit insgesamt vier Großwärmepumpen und 60 MW thermischer Leistung auszustatten, ist ein solcher Anlass.
Er führt uns zurück ins Jahr 2016, genauer gesagt zu der Studie „Erneuerbare Energien im Fernwärmenetz Hamburg“. In dem Gutachten im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg formuliert das Hamburg Institut unter anderem den Vorschlag, die Potenziale der städtischen Abwasserwärme mittels Großwärmepumpen für das Hamburger Fernwärmenetz zu nutzen. Damals war die Resonanz noch eher verhalten und das Konzept schien weit weg von der gängigen Praxis.
Umso mehr freuen wir uns, dass vermeintlich abwegige Ideen heute eine andere Bewertung – und damit ihre berechtigte Chance erhalten, einen wichtigen Beitrag zu einem erneuerbaren Wärmesystem zu leisten. Hamburg nimmt mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein. Und wir richten den Blick direkt wieder nach vorn und arbeiten weiter an innovativen Lösungen, die manchmal ihrer Zeit ein Stück voraus sind …