Grundlagenarbeit für Klimaziele (2024)

THG-Bilanz und Klimastrategie für die DGUV

Der Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV) möchte sich konkrete Klimaziele setzen. Als Grundlage hierfür beauftragte der Verband das Hamburg Institut mit der Erstellung einer ganzheitlichen Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) sowie einer umfassenden Klimastrategie.

Hintergrund & Aufgabe

Die DGUV ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Er vertritt die gesetzliche Unfallversicherung gegenüber Politik, Bundes-, Landes-, europäischen und sonstigen nationalen und internationalen Institutionen sowie Sozialpartnern.

Für den DGUV-Spitzenverband, zu dem sechs Standorte gehören, möchte die DGUV einheitliche und konkrete Klimaziele definieren. Dies soll die Klimaschutzaktivitäten des Verbandes strukturieren und verstetigen. Um eine Entscheidungsgrundlage für diese Klimaziele zu schaffen, beauftragte die DGUV das Hamburg Institut mit der Entwicklung einer ganzheitlichen THG-Bilanzierung sowie einer umfassenden Klimastrategie. Dabei soll sichergestellt werden, dass die THG-Bilanzierung auch als Entscheidungsgrundlage für Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS und zur externen Kommunikation verwendet werden kann​.

Die THG-Bilanzierung baut auf einer vorliegenden Bestandsanalyse der DGUV auf, die auf Grundlage der 20 Nachhaltigkeitskriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex und des Maßnahmenprogrammes „Nachhaltigkeit“ der Bundesregierung durchgeführt wurde.

Inhalt & Arbeitspakete

Die Arbeit in diesem Projekt lässt sich in fünf Leistungsblöcke unterteilen:

Block A: Erstellung einer THG-Bilanz
Im Rahmen eines Workshops mit dem Auftraggeber werden das Basisjahr sowie Systemgrenzen festgelegt. Die DGUV stellt Aktivitätsdaten zur Verfügung, das Hamburg Institut wählt relevante Emissionsfaktoren aus, berechnet aus den Daten die THG-Bilanz und stellt diese zur Verfügung.

Block B: Entwicklung einer Klimastrategie
Das Hamburg Institut entwickelt auf Grundlage der THG-Bilanzierung eine Klimastrategie. Bestandteile dieser sind:

  • Potenzialanalyse & Maßnahmendefinition​: Hier werden die Handlungsfelder Liegenschaften, Mobilität sowie Beschaffung & Entsorgung näher betrachtet.
  • Entwicklung Reduktionspfad/Szenarien: Auf Basis der Potenzialanalyse und unter Einbeziehung übergeordneter Entwicklungen werden Szenarien sowie ein Reduktionspfad berechnet. Das Hamburg Institut nutzt hierfür ein eigenes Szenarientool.
  • Definition Klimaziele​ und Festlegung Monitoring-Indikatoren: Die Klimaziele werden mit den Anforderungen der Science Based Targets initiative (SBTi) abgeglichen. In Bezug auf Scope 1/2 und Scope 3 werden Zwischenziele und THG-Neutralitätsziele sowie Monitoring-Indikatoren zur Wirkungskontrolle​ festgelegt.

Block C: Unterstützung im Datenmanagement (inkl. Erhebungstool)
Gutes Datenmanagement unterstützt die Klimastrategie als kontinuierlichen Prozess. Zu diesem Block gehört die Bereitstellung der Struktur eines Datenmanagementplans durch das Hamburg Institut, in welchem die Methodik, Datenqualität und -quellen dokumentiert sind. Außerdem wird ein CCF-Bilanzierungstool (CCF = Corporate Carbon Footprint) für die weitere Nutzung zur Verfügung gestellt.

Block D: Belastbare TGH-Bilanz
Das Hamburg Institut stellt sicher, dass die THG-Bilanz als Entscheidungsgrundlage für Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS und zur externen Kommunikation verwendet werden kann. Außerdem wird die Bilanz für eine externe Zertifizierung vorbereitet.

Block E: Aufbau von Expert:innenwissen
Um langfristig eine Selbstständigkeit der DGUV in der Emissionsberichtserstattung sicherzustellen und Expert:innenwissen aufzubauen, werden die Nachhaltigkeits- und Klimaverantwortlichen des Verbandes vom Hamburg Institut während der gesamten Projektlaufzeit geschult und unterstützt.