- Exkursion mit Begehung diverser Wärmeerzeugungsanlagen der Stadtwerke Lemgo
- Diskussion der Mitgliedsunternehmen zur Übertragbarkeit der besichtigten Anlagen
10. Juni 2022. Nach dem digitalen Auftakt am 3. März 2022 führte das zweite Treffen des Netzwerks „Innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ die Mitgliedsunternehmen sowie den AGFW als Netzwerkpartner nicht nur persönlich zusammen, sondern auch in die Praxis. Treffpunkt am 8. Juni 2022 war die ostwestfälische Stadt Lemgo, wo die dort beheimateten Stadtwerke Einblicke in ihren Anlagenpark gaben.
Praxisbeispiel Lemgo: Wärmepumpen im Fernwärmesystem
Im Fokus des Treffens standen die Einbindung von Wärmepumpen ins Fernwärmesystem sowie die technische Einbindung der Wärmequellen. Entsprechend aufschlussreich war die Besichtigung einer Klärwerks-Wärmepumpe mit 2,4 MW thermischer Leistung und einer Blockheizkraftwerk-Wärmepumpe, die Ladeluftkühlung und Kondensationswärme als Wärmequellen nutzt.
Leuchtturmprojekt für „innovative Kraft-Wärme-Kopplung”
Eine weitere Station war die Solarthermieanlage mit einer Kollektorfläche von 9.200 m², die ebenfalls in das iKWK-System integriert wird. Bei dieser „innovativen Kraft-Wärme-Kopplung” werden der Strom- und Wärmesektor flexibel gekoppelt und die Anlagen stromgeführt betrieben. Das in dieser Form bislang einzigartige Konzept der Stadtwerke Lemgo, bei dem Solarthermie und Umgebungswärme aus dem Fluss Bega als erneuerbare Wärmequellen in ein Wärmenetz eingebunden werden, ist dem Hamburg Institut bereits aus dem Projekt SolnetPlus bekannt.
Gefördert vom Bundesumweltministerium, forschen darin der AGFW, das Steinbeis Forschungsinstitut Solites, das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und das Hamburg Institut zu solaren Wärmenetzen als eine Lösung für den kommunalen Klimaschutz. Der Baufortschritt der Solarthermieanlage in Lemgo lässt sich im iKWK-Blog des AGFW quasi in Echtzeit verfolgen.
„Vielen Dank an dieser Stelle an Uwe Weber, der uns seitens der Stadtwerke Lemgo so freundlich und kompetent durch die Anlagen geführt hat“, betont Dr. Henrik Pieper vom Hamburg Institut, welches das Netzwerk „Innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ im Frühjahr ins Leben gerufen hat.
Viele der rund 20 Teilnehmenden konnten aus der Begehung Anregungen und Impulse mitnehmen, die anschließend ausführlich diskutiert wurden. „Solche Vor-Ort-Termine sind immer ein guter Anlass, um die eigenen Gegebenheiten noch einmal genauer zu prüfen und sich mit Lösungsansätzen zu befassen, die bisher eventuell noch gar nicht in Betracht gezogen worden sind“, so Pieper.
Impressionen vom zweiten Netzwerktreffen am 8. Juni 2022:
Ansprechpartner für nähere Informationen:
Dr. Henrik Pieper
Tel.: +49 40 39106989-42