11. IGFN-Netzwerktreffen zum Thema Großwärmespeicher in der Fernwärme

Große Wärmespeicher in Fernwärmenetzen sind ein zentraler Baustein des zukünftigen Energiesystems, um den hohen Anteil fluktuierender Energiequellen effizient zu nutzen. Das 11. Treffen des Netzwerks „Innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ (IGFN) am 18. September 2024 bot einen Überblick zu Technologien und Anwendungsmöglichkeiten sowie Einblicke in die Praxis von Großwärmespeichern.

Speicher in der Fernwärme: The bigger the better

Zum Auftakt des 11. Netzwerktreffens gab Prof. Ingo Weidlich von der HafenCity Universität Hamburg (HCU), an der das Treffen stattfand, eine Einführung zu deren Forschungsaktivitäten im Bereich Fernwärme. Unser Kollege und Experte auf diesem Gebiet Dr. Nikolai Strodel knüpfte mit einem Überblick zu Technologien und Anwendungsmöglichkeiten von Speichern in der Fernwärme an.

Einblicke in die Praxis

Im Rahmen des Netzwerkstreffens wurden außerdem zwei spannende Praxisbeispiele vorgestellt. Zum einen der erste umgesetzte Erdbeckenspeicher Deutschlands in der Stadt Meldorf in Schleswig-Holstein. Malte Mellech vom Beratungsunternehmen Ramboll stellte das Projekt vor und erklärte, wie der Speicher genutzt wird, um überschüssige Wärme aus dem Sommer in den Winter zu verschieben.

Außerdem stellte Hendrik Wetzel vom dänischen Ingenieurbüro PlanEnergi ein Projekt in Hoje Taastrup, Dänemark, vor. Hier wird der Erdbeckenspeicher dazu genutzt, mehrmals im Jahr Belade- und Endladezyklen zu fahren, was in dieser Weise bisher einmalig ist.

Expert:innenwissen und Forschungsprojekte beim Hamburg Institut

Neben dem anfänglichen Impuls zur Großwetterlage von Dr. Nikolai Strodel, sprach auch unsere Kollegin Kristina Schumacher beim Netzwerktreffen zur systemischen Betrachtung von Großwärmespeichern. Dabei ging sie darauf ein, welches Vorgehen für eine Untersuchung möglich und welche Tiefe an welcher Stelle sinnvoll ist. Das Hamburg Institut verfügt im Bereich Speicher über ein breites Spezialwissen und ist aktuell an mehreren, teils internationalen, Forschungsprojekten zum Thema beteiligt:

Die Expert:innen vom Hamburg Institut teilen ihr Fachwissen sowie Forschungsergebnisse auch immer wieder auf Veranstaltungen und Konferenzen. In den Tagen nach dem IGFN-Netzwerktreffen fand an der HCU beispielsweise die 2. Konferenz der Norddeutschen Wärmeforschung statt, bei der Dr. Nikolai Strodel als Speaker zu Gast war.

Diskussion und Zukunft des Netzwerks

Die Impulse und vorgestellten Praxisbeispiele stießen bei den Teilnehmenden auf großes Interesse und wurden angeregt diskutiert. Im abschließenden Gespräch wurde deutlich, wie sehr die Teilnehmenden von dem Austausch und gegenseitigen Erfahrungen profitieren und dass großes Interesse daran besteht, das Netzwerk auch zukünftig weiterzuführen.

Die Teilnehmenden des 11. IGFN-Netzwerktreffens an der HCU

Das „Netzwerk innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ verbindet Versorgungsunternehmen aus dem norddeutschen Raum mit dem Ziel, Ideen und Erfahrungen zur klimaneutralen Gestaltung von Fernwärmenetzen auszutauschen und Lösungsansätze voranzutreiben. Initiiert wurde das Netzwerk vom Hamburg Institut, der AGFW unterstützt das Vorhaben als Partner.

Ansprechpartner:
Dr. Henrik Pieper