In der Vergangenheit wurden Spitzenlasten größtenteils durch fossile Energieträger, wie Öl und Gas, abgedeckt. Um das bundesweite Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, gilt es nun, auch die letzten Prozent der Fernwärme zu dekarbonisieren. Das 12. Treffen des Netzwerks „Innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ (IGFN) am 02. Dezember 2024 bot einen Überblick sowie thematische Vertiefungen zu möglichen Technologien und Wärmequellen.
Erneuerbare Spitzenlast: Was ist möglich?
Die Eröffnung und Begrüßung zum 12. Netzwerktreffen übernahm Dr. Ulrich Liebenthal, Leiter Systemplanung & Innovation bei den Hamburger Energiewerken, in deren Räumlichkeiten das Treffen stattfand. Unser Kollege Dr. Tobias Zimmermann führte im Anschluss durch die Grundlagen des Themas und gab eine Übersicht zu möglichen Technologien. Dabei ging er noch einmal auf den Unterschied zwischen Spitzenleistung und Besicherungsleistung ein und unterschied zwischen der Wärmegewinnung aus biogenen Brennstoffen, synthetischen Brennstoffen sowie aus Strom aus erneuerbaren Energien.
Vertiefung und Einblicke in die Praxis
Dr. Jens Kühne, Bereichsleiter Erzeugung, Sektorkopplung & Speicher beim AGFW, vertiefte in seinem Vortrag das Thema Power-to-Heat. Jesper Stræde, Export Sales Manager beim dänischen Biomasseanlagenhersteller Linka, sprach darüber, wie Wärme aus Biomasse gewonnen werden kann und Thomas Jänicke-Klingenberg, selbstständiger Ingenieur, erläuterte die Möglichkeit, Spitzenlasten mit „grünen Gasen“ (Wasserstoff, Biomethan, Biogas, synthetische Gase) zu decken.
Diskussion und Zukunft des Netzwerks
Die Vorträge stießen bei den rund 20 Teilnehmenden auf großes Interesse und wurden angeregt diskutiert. Formal war dies das letzte Treffen der dreijährigen IGFN-Projektlaufzeit. Aufgrund der positiven Resonanz und auf Wunsch der Beteiligten wurde jedoch entschieden, das Netzwerk für drei weitere Jahre zu verlängern und um ein paar weitere Unternehmen zu erweitern. Dies verkündete Hamburg Institut Geschäftsführer Dr. Matthias Sandrock in seinem Schlusswort.
Das „Netzwerk innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ verbindet Versorgungsunternehmen aus dem norddeutschen Raum mit dem Ziel, Ideen und Erfahrungen zur klimaneutralen Gestaltung von Fernwärmenetzen auszutauschen und Lösungsansätze voranzutreiben. Initiiert wurde das Netzwerk vom Hamburg Institut, der AGFW unterstützt das Vorhaben als Partner.
Ansprechpartner:
Dr. Henrik Pieper