Die Bundesregierung verfolgt das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045. Schleswig-Holstein will dieses Ziel bereits fünf Jahre früher erreichen – das erfordert eine umfassende Transformation, die neben technischen Lösungen auch eine strategische Steuerung und eine Verzahnung verschiedener kommunaler Bereiche beinhaltet. Insbesondere der Wärmeversorgung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die kommunale Wärmeplanung bietet Gemeinden ein effektives Instrument, um den Transformationsprozess in diesem Bereich strategisch zu planen und umzusetzen. In manchen Bundesländern, auch in Schleswig-Holstein, ist sie bereits Pflicht.
Im Zentrum der kommunalen Wärmeplanung steht die Frage, welche Lösungen wie kombiniert für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 am kosteneffizientesten sind, und – mindestens genauso relevant – mit welchen Maßnahmen dieser Zustand erreicht werden kann. Mit der Beantwortung dieser Fragen hat die Stadt Norderstedt das Hamburg Institut gemeinsam mit dem Kooperationspartner PlanEnergi beauftragt. Bis Frühjahr 2024 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Für die Wärmeplanung wird das gesamte Stadtgebiet flächendeckend betrachtet. Sowohl bereits bestehende Systeme wie die (Fernwärme-) Infrastruktur als auch zukunftsrelevante Themen wie das Gasnetz und innovative, zukunftsträchtige Technologien werden im Konzept einbezogen. Zudem gilt es, die Akteurslandschaft in Norderstedt zu berücksichtigen. Insgesamt umfasst die kommunale Wärme- und Kälteplanung für Norderstedt folgende Arbeitspakete:
- Bei der Analyse des Ist-Zustands werden Daten erfasst, der Wärmebedarf ermittelt sowie Infrastrukturplanungen und Bestandsstrukturen betrachtet.
- Es folgen die Prognose des künftigen Wärme- und Kältebedarfs sowie eine Potenzialanalyse.
- Anschließend wird ein klimaneutrales Zielszenario zur Wärmeversorgung 2040 entwickelt
- und auf dieser Basis eine kommunale Wärmewendestrategie mit priorisiertem Maßnahmenkatalog aufgesetzt.
- Begleitend wird ein Konzept zur Akteursbeteiligung erarbeitet, um die verschiedenen Stakeholder in Norderstedt (z.B. Stadt- und Kreisverwaltung, Gemeinderat, ggf. angrenzende Städte, angesiedelte Privatwirtschaft wie IT-Unternehmen) und die Öffentlichkeit im Sinne größtmöglicher Akzeptanz frühzeitig einzubinden.
Ansprechpartner beim Hamburg Institut
Felix Landsberg