Der heimische Ökostrommarkt wächst nicht spektakulär, aber kontinuierlich. Die Unternehmen sind optimistisch in Sachen Grünstrom: Die Zahl der Komplettumsteller und der Regionalstromangebote steigt – so lautet das Fazit der 16. E&M Ökostromumfrage des Fachmagazins Energie & Management. Betreut wurde die Umfrage, wie schon in den vergangenen Jahren, vom Hamburg Institut.
72 Anbieter nahmen an der nicht repräsentativen 16. E&M-Ökostromumfrage teil. 74 % von ihnen erwarten für 2022 ein Plus bei ihren Kundenzahlen (im Vorjahr: 69 %). Zudem rechnen sie für das kommende Jahr mit einem mengengewichteten mittleren Wachstum beim Privatkundenabsatz von 2 %. Für Robert Werner ist diese Entwicklung keine Überraschung: „Unsere Auswertungen ab 2019 und auch die Prognose für 2021 zeigen eindeutig, dass bei den befragten Anbietern Absatz und Kundenzahl in Summe wachsen.“
Immer mehr Komplettumsteller
Dass immer mehr Energieversorger bundesweit auf Grünstrom setzen, zeigt die weiterhin steigende Zahl der Komplettumsteller. Damit sind Unternehmen gemeint, die nur noch Ökostrom im Angebot haben. Nach einer Analyse für E&M ermittelte der Energiedatendienstleister GET AG bis Mitte des Jahres 370 ausschließliche Grünstromversorger. Das entspricht rund 34 % der untersuchten 1.100 Stromanbieter.
Ökostrommarkt steht vor großen Veränderungen
Im Aufwind sind laut der Umfrage auch Regionalstromtarife. Robert Werner sieht diese nur als weiteren Baustein auf dem Weg zu einem vollständig grünen Strommarkt. Er prognostiziert Veränderungen bei einer Reihe von Geschäftsmodellen: „Mit der steigenden Zahl von Ü20-Kraftwerken, die aus der EEG-Vergütung fallen, steigen die Mengen an heimischem Grünstrom und Herkunftsnachweisen.“ Insbesondere PPA werden seiner Ansicht nach noch für viel Bewegung im Ökostrommarkt sorgen: „Wenn erst die Stadtwerke im größeren Maßstab ins PPA-Geschäft einsteigen, dann dürfte es vorbei sein mit dem dahinplätschernden Ökostrommarkt.“
Die Ergebnisse der 16. E&M Ökostromumfrage sind in der Energie & Management-Ausgabe 7/21 vom 1. Juli 2021 nachzulesen. Hier geht’s zum Online-Artikel (paywall).