Internationales Forschungsvorhaben (seit 2024)

Deutsch-Ukrainische Forschungskooperation zur Zertifizierung von grünem Wasserstoff (GerUCCHy)  

Dieses Forschungsvorhaben soll die Entwicklung eines Nachweissystems für grünen Wasserstoff wissenschaftsbasiert begleiten. Ziel ist, eine wichtige Verbindung in der Lieferkette für zertifizierten grünen Wasserstoff zwischen der Ukraine und Deutschland wissenschaftlich vorzubereiten. Im Rahmen des Projekts soll das notwendige Fachwissen für die Entwicklung und den Betrieb eines grenzüberschreitenden, international kompatiblen Wasserstoff-Herkunftsnachweissystems für den Handel zwischen der Ukraine und der EU – insbesondere Deutschland – bis 2026 aufgebaut werden.

Die Deutsch-Ukrainische Forschungskooperation zur Zertifizierung von grünem Wasserstoff (GerUCCHy) ist eine Partnerschaft zweier hochspezialisierter, anwendungsorientierter Forschungsinstitutionen: Hamburg Institut Research gGmbH und das staatliche Unternehmen „Interdisziplinäres wissenschaftliches und technisches Zentrum für den Transfer von Technologien für erneuerbare Energien und Wasserstoff des Instituts für erneuerbare Energien der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine“, kurz IBSTC.

Das Forschungsvorhaben folgt dem Förderaufruf „Kooperation Grüner Wasserstoff mit der Ukraine, Zentralasien und Südkaukasus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für internationale Projekte zum Thema grüner Wasserstoff.

Hintergrund & Aufgabe

Kern der Kooperation ist, gemeinschaftlich praxistaugliche und innerhalb weniger Jahre umsetzbare Methoden zu erarbeiten, welche die Nachverfolgbarkeit der „grünen Herkunft“ von Wasserstoff im Handel zwischen der EU und der Ukraine ermöglichen. Hierbei wird auch das derzeit in der Ukraine entstehende System zur Zertifizierung von Grünstrom einbezogen, um seine Eignung für die Konversion von erneuerbarem Strom zu Wasserstoff sicherzustellen. Durch den Wissenstransfer über Verifizierungs- und Zertifizierungsansätze in der EU fördert das Projekt die Investitionssicherheit und den Export von grünem Wasserstoff aus der Ukraine in die EU.

Die Entwicklung entsprechender Systeme würde es ermöglichen, diese mit überschaubarem Aufwand auch für den Handel der EU mit anderen Wasserstoff-Exportländern in der Region verfügbar zu machen. Gegenstand der Forschung ist daher auch der Aspekt der möglichst guten Reproduzierbarkeit der entwickelten Methoden und Systeme in unterschiedlichen energiewirtschaftlichen und regulatorischen Kontexten.

Langfristiges Ziel der Forschungskooperation ist das Etablieren einer Partnerschaft zwischen den beiden Forschungsinstitutionen Hamburg Institut und IBSTC, innerhalb derer künftige anwendungsnahe Forschungsfragen auf allen Stufen der H2-Wertschöpfungs- und Lieferkette zwischen der Ukraine und Deutschland gemeinsam bearbeitet werden. Hierdurch könnte ein wichtiger institutioneller Baustein für die Unterstützung der deutsch-ukrainischen Energiepartnerschaft gelegt werden.

Inhalt & Arbeitspakete

Das Mitte 2024 gestartete Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und ist in die folgenden Arbeitspakete unterteilt:

  • Wissenschaftliche Grundlagen zu Nachweis- und Zertifizierungsansätzen für grünen Wasserstoff 
  • Rahmenbedingungen der Energie- und Wasserstoffwirtschaft in der Ukraine
  • Untersuchung und ggf. Adaption des Systems zur Energienachverfolgbarkeit in der Ukraine im Hinblick auf die Konversion zu Wasserstoff
  • Konzeption eines Nachweis- und Zertifizierungssystems für grünen Wasserstoff in der Ukraine
  • Prüfung erweiterter Nachhaltigkeitskriterien für grünen Wasserstoff in der Ukraine
  • Austausch mit ukrainischen Ministerien und anderen Stakeholdern