In dieser Kurzstudie werden Arbeitsthesen aufgestellt, in welche Richtung der Transformationspfad der Hamburger Wärmeversorgung und des Fernwärmesystems aus Sicht des Hamburg Instituts aus heutiger Sicht gesteuert werden sollte.
Ausgangssituation & Aufgabe
Derzeit ist die Hamburger Fernwärme jedoch durch fossile Energien geprägt und in dieser Form nicht nachhaltig. Der Senator für Umwelt und Energie hat das Ziel ausgerufen, bis Mitte der 2020er Jahre die Hamburger Fernwärme ohne den besonders klimaschädlichen Brennstoff Kohle betreiben zu können.
Im Rahmen der Beauftragung einer Strategie zur Steigerung des Einsatzes Erneuerbarer Energien in der Fernwärme ist das Hamburg Institut neben den Lösungsansätzen zum Ersatz des HKW Wedel auch mit der Erstellung einer langfristigen Transformationsstrategie für die Hamburger Fernwärme beauftragt worden. Das hier vorliegende Kurzgutachten dient als Diskussionsgrundlage für einen umfassenden Klärungsprozess, um die zukünftige Rolle der Fernwärme zu definieren und hierauf aufbauend den notwendigen technisch-ökologischen Strukturwandel in der Hamburger Wärmeversorgung initiieren und steuern zu können.
Der kompakte Bericht analysiert Rahmenbedingungen der Transformation und skizziert Ziele der Transformationsstrategie sowie mögliche Wege, um sie zu erreichen. Zudem werden Arbeitsthesen für die Transformationsstrategie formuliert.
Update & ergänzende Informationen
2021 gibt es auf die Frage „Wie soll das kohlebefeuerte Heizkraftwerk (HKW) Wedel ersetzt werden?“ eine Antwort. In einem mehr als 15-jährigen Findungsprozess mit wechselnden Akteuren sowie politischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen entstand das „Ersatzkonzept Wedel“ – und damit der Fahrplan für die Transformation eines der größten kohlebasierten Fernwärmesysteme in Deutschland. Mit der Studie „Erneuerbare Energien im Fernwärmenetz Hamburg. Handlungsoptionen für einen kurzfristigen Ersatz des Heizkraftwerks Wedel“ aus dem Jahr 2016 hat das Hamburg Institut dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Sie kommt zu dem Schluss, dass theoretisch eine Umstellung des Hamburger Fernwärmenetzes auf 100 % erneuerbare Energien möglich ist.
Auf Basis des Gutachtens vom Hamburg Institut wurde ein Projekt aufgesetzt, um die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der vorgeschlagenen Wedel-Ersatzvarianten näher zu prüfen. Wesentliche Erkenntnisse und Empfehlungen aus der Studie sind schließlich in die Gestaltung des „Energieparks Hafen“, dem heutigen Konzept für den Ersatz des Heizkraftwerks Wedel, eingeflossen.