Projekt zur Klimaneutralität (2024 - 2025)

Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Nürnberg

Die Stadt Nürnberg will bis spätestens 2040 klimaneutral werden. Um die dafür notwendigen Potenziale und Maßnahmen zu identifizieren, hat die Stadt das Hamburg Institut mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes beauftragt. Dieses soll als Fahrplan für eine klimaneutrale Stadt dienen und enthält konkrete Maßnahmenvorschläge für unterschiedliche Handlungsfelder. Im Sinne einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz und Unterstützung werden dabei möglichst viele Akteur:innen frühzeitig eingebunden.

Hintergrund & Aufgabe

2022 fasste die Stadt Nürnberg den Beschluss, dass die ganze Stadt bis spätestens 2040 klimaneutral werden soll. Bis 2030 sollen bereits 65 Prozent der Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Vorausgegangen war ein entsprechender Bürgerentscheid, vorangetrieben von der lokalen Initiative „KlimaEntscheid Nürnberg“. 

Parallel zu dem hier beschriebenen Klimaschutzkonzept werden derzeit für die Stadt Nürnberg eine kommunale Wärmeplanung sowie ein Transformationsplan für das Fernwärmenetz im Stadtgebiet erstellt. Die Ergebnisse der beiden Konzepte werden in das Klimaschutzkonzept einbezogen.  

Ziel & Inhalt

Das integrierte Klimaschutzkonzept soll einen strategischen Fahrplan bilden, um Klimaschutzpotenziale zu identifizieren und gemeinsam mit der Bürgerschaft und unterschiedlichen Akteursgruppen der Stadtgesellschaft Maßnahmenvorschläge in unterschiedlichen Handlungsfeldern zu entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel Mobilität, Energieerzeugung oder Natürlicher Klimaschutz.

Das Hamburg Institut erarbeitet das integrierte Klimaschutzkonzept für Nürnberg in insgesamt sieben Arbeitspaketen:

  1. Ist-Analyse
    In diesem Arbeitspaket wird die Ausgangssituation in Bezug auf Energieinfrastruktur, Endenergiebilanz, Treibhausgasbilanz und kommunale Liegenschaften analysiert. Außerdem erfolgt eine Bestandsaufnahme der erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen. Es werden Kennzahlen, u.a. zum Energieverbrauch in privaten Haushalten, zum Anteil erneuerbarer Energien am Strom- und Wärmeverbrauch und zum Anteil der Emissionen pro Einwohner:in, ermittelt.
  2. Potenzialanalyse
    Die Potenzialanalyse ermittelt die kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparpotenziale sowie die Potenziale zur Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien in allen relevanten Bereichen. Es werden die Handlungsfelder Strom, Wärme und Mobilität betrachtet.
  3. Szenarienrechnung
    Die Szenarien zeigen die künftige Entwicklungen von Energiebedarf, Treibhausgasemissionen und Stromerzeugung auf. Grundlage hierfür bieten ambitionierte, aber realistische Zielwerte auf Basis der Potenzialanalyse.
  4. Maßnahmenplan
    Der Maßnahmenplan bildet das Herzstück des Klimaschutzkonzeptes. Er bezieht die Erkenntnisse aus der Potenzialanalyse und der Akteursbeteiligung sowie alle Handlungsfelder ein. Die Maßnahmen werden fachlich priorisiert und hinsichtlich ihrer Dauer, Wirtschaftlichkeit etc. kategorisiert.
  5. Akteursbeteiligung
    Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Daher ist eine frühzeitige Einbindung der unterschiedlichen Akteursgruppen zentral. Neben dem fachlichen Input steht dabei auch das Schaffen von Akzeptanz im Vordergrund.
  6. Controlling-Konzept
    Hier sollte eine Kombination aus Bottom-up- und Top-Down-Monitoring erfolgen. Das bedeutet, der Erfolg des Konzeptes wird sowohl übergreifend, durch die Erstellung einer Treibhausgasbilanz, kontrolliert, als auch durch eine Umsetzungs- und Wirkungskontrolle auf Maßnahmenebene.
  7. Kommunikationsstrategie
    Die Kommunikationsstrategie hat das Ziel, die Konzeptergebnisse, insbesondere den Maßnahmenplan, zu verbreiten, die Stadtbevölkerung anzusprechen sowie zu motivieren und so die gemeinsame Vision einer klimaneutralen Stadt Nürnberg aufzubauen.