Im April 2024 startete Bremerhaven ein wegweisendes Zukunftsprojekt für die lokale Wärmewende. Die strategische Wärmeplanung widmet sich der Frage, wie die Gebäude in der Stadt künftig ohne fossile Energieträger wie Öl, Kohle und Erdgas geheizt werden sollen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung ist ein zentraler Baustein, um Bremerhavens Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2038 zu erreichen. Das Hamburg Institut unterstützt die Stadt dabei.
Hintergrund & Aufgabe
Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel der Treibhausgasneutralität (THG-Neutralität) bis 2045 möchte die Seestadt schon deutlich früher erreichen: 2038 soll Bremerhaven klimaneutral sein. Damit das gelingen kann, bedarf es neben technischen Lösungen vor allem einer strategischen und bereichsübergreifenden Steuerung sowie eine Verzahnung verschiedener kommunaler Bereiche, beispielsweise mit der Stadtplanung. Vor dem Hintergrund der umfassenden Maßnahmen, die eines politischen Beschlusses und einer darauffolgenden Umsetzung bedürfen, ist eine strategisch organisierte Durchführung der kommunalen Wärmeplanung sinnvoll. Dabei kommt dem Gebäudesektor eine Schlüsselrolle zu.
Deshalb hat die Bundesregierung das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (BMWSB – Kommunale Wärmeplanung – Kommunale Wärmeplanung (bund.de) verabschiedet. Es verpflichtet Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohner:innen, zu denen auch Bremerhaven gehört, bis zum 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Das erklärte Ziel Bremerhavens ist es aber, das Konzept schon im Laufe des Jahres 2025 fertigzustellen und damit eine wichtige Basis für die Transformation der Wärmeinfrastruktur zu schaffen.
Inhalt & Arbeitspakete
Im Rahmen der strategischen Wärmeplanung wird ermittelt, wie viel Wärme aktuell vor Ort benötigt wird, wie sich der Bedarf entwickelt und mit welchen Wärmequellen und welcher Infrastruktur die Wärme zukünftig klimaneutral bereitgestellt werden kann. Damit ist sie ein wichtiges Planungsinstrument zur langfristigen Gestaltung der Wärmeversorgung.
Die strategische Wärmeplanung umfasst die folgenden Arbeitsschritte:
- Bei der Analyse des Ist-Zustands werden Daten erfasst, der Wärmebedarf ermittelt sowie Infrastrukturplanungen und Bestandsstrukturen betrachtet.
- Anschließend erfolgt die Prognose des künftigen Wärmebedarfs sowie eine Potenzialanalyse.
- Das Zielszenario zeigt den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2038 auf.
- Daraus wird eine kommunale Wärmewendestrategie mit priorisiertem Maßnahmenkatalog abgeleitet.
- Die begleitende Akteursbeteiligung soll sicherstellen, dass die Interessen und Bedürfnisse verschiedener Stakeholder der Stadt angemessen berücksichtigt werden.
Informationen der Stadt zur Wärmeplanung in Bremerhaven:
Pressemitteilung: Bremerhaven startet strategische Wärmeplanung (23.05.2024)