Oldenburg klimaneutral 2035 (2022)

Oldenburg klimaneutral 2035 – Entwicklung eines Maßnahmenplans

Der Rat der Stadt Oldenburg hat 2021 beschlossen, bis 2035 klimaneutral zu werden. Das Hamburg Institut wurde daraufhin beauftragt, einen belastbaren und fachlich evaluierten Katalog von Klimaschutzmaßnahmen für die niedersächsische Stadt zu entwickeln. Neben den emissionsintensivsten Handlungsfeldern Strom, Wärme und Mobilität wurden auch die Handlungsfelder Abfallwirtschaft sowie Beschaffung, Konsum und Ernährung im Maßnahmenplan behandelt. Darüber hinaus wurde innerhalb des Projektes die Machbarkeit der Maßnahmen geprüft, die Erreichbarkeit von Klimaneutralität 2035 eruiert sowie die Optionen im Bereich der Kompensation dargestellt.

Immer mehr Städte und Kommunen konkretisieren die Anstrengungen und Pläne für eine klimaneutrale Zukunft. So auch die niedersächsische Stadt Oldenburg, für die das Hamburg Institut ein handlungsorientierten Maßnahmenkatalog zur Klimaneutralität bis 2035 erarbeitet hat.

Eine Basis für diesen Maßnahmenplan legten folgende bereits bestehende Arbeiten: Zum einen wurden einige noch aktuelle Maßnahmen aus dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK-2020) aus dem Jahr 2012 einbezogen. Zum anderen sollten auch die im Sommer 2021 vom Rat beschlossenen Maßnahmen aus dem Forderungskatalog verschiedener politischer Initiativen berücksichtigt werden. Diese gingen aus einem Forderungskatalog u.a. der Klimaschutzbewegung Fridays-For-Future (FFF) hervor. Das Hamburg Institut prüfte die bestehenden Maßnahmen, bündelte und priorisierte diese nach fachlicher Einschätzung und ergänzte den Maßnahmenplan durch zusätzliche Vorschläge.

Das Klimaschutzziel lautet, die energiebedingten pro-Kopf-Emissionen in Oldenburg bis 2020 um mindestens 35 %, bzw. die absoluten Emissionen um insgesamt mindestens 290.000 Tonnen gegenüber 1990 zu reduzieren (-25 %). Dieses Ziel wurde laut dem jüngsten städtischen CO2-Monitoringbericht verfehlt: Bis 2019 wurde lediglich eine CO2-Reduktion von 12,5 % erreicht. Um das Ziel der Klimaneutralität 2035 in Reichweite zu halten, müssen die Effizienz und das Umsetzungstempo der begonnenen Maßnahmen deutlich erhöht werden. Zusätzlich sollen Maßnahmen erweitert und bestehende verschärft und erweitert werden. Die Impulse hierfür liefert das Hamburg Institut, um den Klimaschutz in Oldenburg weiter voranzubringen.

Projektinhalte: 
• THG-Minderungspotenziale bereits beschlossener und bestehender Maßnahmen bewerten
• Bestehenden Maßnahmenkatalog auf Potenzialsteigerung prüfen
• Weitere Maßnahmen zur THG-Emissionsreduktion identifizieren und prüfen
• Erreichbarkeit von Klimaneutralität 2035 darstellen
• Machbarkeit der weiteren Maßnahmen prüfen
• Mögliche THG-Kompensationsmaßnahmen darstellen

Zentrale Empfehlungen
> Fokus der Maßnahmen in den Handlungsfeldern Strom & Wärme
• Ausbau der Beratungskapazitäten: Fördermittelgewinnung für Privatpersonen und Unternehmen; Energieberatung
• Schaffung von Informations- und Planungsgrundlagen: z.B. Freiflächen-Solar-Screening, Wärmeplanung 
• Darstellung von Leuchtturmprojekten, zielgruppenspezifische Kommunikation: Bewerbung des Solarkatasters
• Erstellung von Mustersanierungskonzepten, Konzepte zur einfachen Umsetzung von Wärmepumpen 
• Förderung Ausbau der Kapazitäten im Handwerk (PV, Wärmepumpe)

> Fokus der Maßnahmen im Handlungsfeld Verkehr
• Priorität: Umstieg vom MIV auf den Umweltverbund
• „Push-Maßnahmen“ notwendig, um Potenziale des Umweltverbunds voll auszuschöpfen: Verknappung des öffentlichen Pkw-Stellplatzangebots, Erhöhung Parkgebühren in der Innenstadt
• „Pull-Maßnahmen“ hin zum Umweltverbund: Fahrradgerechter Ausbau von Hauptverbindungen,
Optimierung und Verstärkung der ÖPNV-Bedienung
• Sofern kein Umstieg vom MIV möglich: Antriebswechsel auf batterieelektrische Fahrzeuge

Öffentliche Vorstellung der Ergebnisse

Am 7. Dezember 2022, wurde der „Klimaschutzplan Oldenburg 2035” der Öffentlichkeit präsentiert. Rund 150 Teilnehmende informierten sich über das Konzept und die darin aufgelisteten 90 Einzelmaßnahmen, die in 20 Maßnahmenpaketen gebündelt sind. Der Klimaschutzplan ging am 8. Dezember 2022 im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima in die politische Beratung.

Projektleitung und Ansprechpartnerin ist Jana Kapfer.
Mail:
Telefon +49 (0)40 39 10 69 89-46

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Links und Downloads

„Auf dem Weg zur Klimaneutralität, Pressemitteilung der Stadt Oldenburg

Präsentation des Hamburg Instituts vom 7. Dezember 2022