Forschungsprojekt (seit 2024)

Umsetzung und Finanzierung der Wärmewende

Die umfangreiche Transformation des Wärmesektors stellt eine große Herausforderung dar. Neben der technologischen Umstellung braucht es für ein Gelingen der Wärmewende rechtliche, instrumentelle, institutionelle und finanzielle Rahmenbedingungen. Der Frage, wie diese effizient und effektiv ausgestaltet werden können, widmet sich das Forschungsprojekt „Umsetzung und Finanzierung der Wärmewende“ im Auftrag des BMWK. Das Hamburg Institut ist Teil eines Konsortiums aus elf Instituten unter der Federführung des ifeu.

Hintergrund & Aufgabe

Deutschland strebt an, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Dies erfordert eine Transformation hin zur Klimaneutralität in allen Sektoren. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei der Wärme- und Kältesektor, denn dieser macht aktuell mehr als die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland aus und basiert überwiegend auf fossilen Energieträgern.

Auf nationaler Ebene bilden das Gesetz für die Wärmeplanung und die Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) sowie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die rechtlichen Grundlagen für den Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmesektor und die Verbesserung der Energieeffizienz. Ergänzt werden diese Gesetze durch verschiedene Förderprogramme, etwa zur Unterstützung von Investitionen in effiziente Wärmenetze, energieeffiziente Gebäude und Maßnahmen zur Energieeinsparung. In der EU zielen insbesondere die Erneuerbare-Energien-Richtlinie III (RED III), die Energieeffizienzrichtlinie (EED) und die Gebäuderichtlinie (EPBD) auf die Klimaziele ab.

Die Transformation des Wärmesektors ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden, vor allem im Hinblick auf Technologien und Infrastruktur. Zugleich müssen rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Investitionssicherheit bieten und die Akzeptanz bei den relevanten Akteuren fördern. All dies erfordert erhebliche finanzielle Mittel, die die bisherigen Investitionsrahmen übersteigen. Hier gilt es, wirtschaftlich und gesellschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für die Wärme- und Kälteversorgung zu entwickeln und Finanzierungsmodelle und -instrumente zu identifizieren.

Inhalt & Vorgehensweise

Im Forschungsprojekt „Umsetzung und Finanzierung der Wärmewende“ leistet ein umfangreiches Expert:innen-Konsortium im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wissenschaftliche Unterstützung und Beratung bei der Entwicklung der rechtlichen, instrumentellen, institutionellen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Wärmewende. Hierzu werden auf Basis bestehender Studien und Szenarien Zielbilder und Transformationspfade für den Wärme- und Kältesektor bis 2045 erarbeitet. Die Erkenntnisse sollen zur Gestaltung eines konsistenten, effizienten und effektiven Rahmens dienen, um die Wärmewende als integralen Bestandteil der Energiewende in Deutschland erfolgreich voranzutreiben.

Das Projekt ist inhaltlich in sechs Themenkomplexe unterteilt:

  • Themenkomplex 1: Ziele und Pfade 2045
  • Themenkomplex 2: Weiterentwicklung der Wärmeplanung
  • Themenkomplex 3: Verbraucherschutz und Regulierung der leitungsgebundenen Wärme- und Kälteversorgung
  • Themenkomplex 4: Finanzierung der Wärmewende
  • Themenkomplex 5: Weiterentwicklung der Wärmenetzförderung
  • Themenkomplex 6: Übergreifende Aktivitäten

Bearbeitet wird das Forschungsvorhaben von einem Konsortium aus elf Projektpartnern. Die übergeordnete Projektleitung liegt beim ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Das Hamburg Institut ist mit einem neunköpfigen Team vornehmlich aus den Bereichen Wärme, Recht und Energiepolitik dabei und leitet das Arbeitspaket 5 „Weiterentwicklung der Wärmenetzförderung“. Darüber hinaus unterstützt das Hamburg Institut bei den Themen „Weiterentwicklung der Wärmeplanung“ und „Verbraucherschutz und Regulierung der leitungsgebundenen Wärme- und Kälteversorgung“.

Projektpartner
ifeu gGmbH (Leitung)
Prognos AG
Öko-Institut e.V.
Hamburg Institut
Fraunhofer Gesellschaft: Fraunhofer ISI und Fraunhofer IEG
Beckner Büttner Held
Prof. Dr. Jur. Stefan Klinski
IREES
Hochschule für Technik Stuttgart
VÖB Service
GEF Ingenieur AG