Bis 2026 wird das Hamburg Institut gemeinsam mit Konsortialpartnern zentrale Fragen zur Zukunft der Fernwärmeversorgung untersuchen. Vor dem Hintergrund der deutschen und EU-weiten Klimaziele kommt dem massiven Ausbau erneuerbarer Fernwärmeerzeugung und der Marktbereitung neuer Technologien in diesem Sektor hohe Bedeutung zu. Im Rahmen des Projekts „Wärmewende: Strategien für den Einsatz klimaneutraler Fernwärmetechnologien“ im Auftrag der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sollen wesentliche Grundlagen geschaffen werden.
Hintergrund & Aufgabe
Die Nutzung klimaneutraler Wärmenetze ist ein Schlüsselfaktor bei der Dekarbonisierung des Wärmesektors. Mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), der Pflicht zur flächendeckenden Wärmeplanung wie auch den Zielen der Bundesregierung und der EU im Fit for 55-Programm sowie der RED-III für den Anteil erneuerbarer Energien in der Fernwärme sind wichtige Weichenstellungen erfolgt. Vor diesem Hintergrund zielt das Vorhaben nun darauf,
- mögliche Hürden für klimaneutrale Fernwärmetechnologien zu identifizieren,
- Maßnahmen zur Überwindung dieser Hemmnisse zu entwickeln (Ordnungsrecht, Planungs- und Genehmigungsverfahren, Förderung) und
- die entwickelten Maßnahmen mit ausgewählten Stakeholdern und Expert:innen zu diskutieren.
Inhalt & Vorgehensweise
Bis Mitte 2026 sollen im Projekt zentrale Fragen zur Zukunft verschiedener klimaneutraler Fernwärmetechnologien untersucht werden. Die umfassenden Aufgaben bearbeitet ein Konsortium aus ausgewiesenen Fernwärme-Expert:innen: Die Projektleitung und Federführung liegen beim Hamburg Institut; das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelbergund das Öko-Institut komplettieren das Projektteam als Konsortialpartner.
Neben der technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Analyse und Bewertung von Fernwärmetechnologien sowie der energiepolitischen Förderinstrumente fordert das Projekt auch einen hohen Praxisbezug. Deshalb werden zusätzlich fünf Praxispartner eingebunden: AGFW Projekt GmbH, GEF Ingenieur AG, Consulaqua Hamburg, Wandschneider + Gutjahr Ingenieurgesellschaft und PlanEnergi aus Dänemark. Sie unterstützen das Kernkonsortium beim Herausarbeiten von Hemmnissen für die Markterschließung neuer Fernwärmetechnologien sowie bei der Entwicklung von möglichen Lösungsansätzen und der Rückkopplung mit den jeweiligen Branchen.
Unterteilt ist das Forschungsprojekt in mehrere Arbeitspakete, die jeweils relevante Technologien in den Mittelpunkt stellen. So werden sich die Expert:innen im Laufe des Vorhabens mit Großwärmepumpen, unvermeidbarer Abwärme (industrielle und gewerbliche Abwärme, Abwärme aus Müllverbrennung sowie aus Abwasser und Kläranlagen), Wärmespeichern, Großflächen-Solarthermie und Photovoltaik-Thermieanlagen befassen. Methodisch wird dabei für jede Technologie ein fest definierter Arbeitsprozess durchlaufen.